Seite 1 von 1

#1 Selbstbau-Feuchteschalter

Verfasst: Sa 5. Sep 2009, 16:20
von Niko
Wer einen einfachen Feuchteschalter benötigt (also keine Messwerte; die Feuchteschwelle wird hardwaremäßig durch die verwendeten Bauteile bestimmt) und etwas Bastelarbeit nicht scheut, für den ist vielleicht die hier beschriebene Schaltung geeignet: Ein recht günstiger Sensor wird mit ein paar elektronischen Bauteilen zusammengeschaltet. Gespeist wird die Schaltung nur vom I-Port, es ist also ein IV in der Nähe dieser Schaltung von Vorteil. Der Ausgang des Feuchteschalters kann dann direkt mit einem ebenfalls an diesen IV angeschlossenen B3I-Eingang verbunden werden.

Als Feuchtesensor verwende ich bei mir einen SHS-A2, den gibt es für ein paar Euro bei Reichelt, Conrad und sicher auch anderen. Der Hersteller bezeichnet den Sensor übrigens als "Betauungssensor". Für meinen Bedarf (Schalten eines Badlüfters beim Duschen) reicht der völlig aus.

Die von mir verwendete Schaltung (siehe Anhang) basiert auf einer Beispiel-Schaltung des Herstellers, dort werden allerdings ein Sensor in anderer Gehäuseform und andere Bauteilwerte verwendet.

Ich habe die Schaltung an meinen Bedarf und meine Bastelkiste angepasst (was halt gerade an Bauteilen da war :rolleyes: ). Die Schaltschwellen des Schmitt-Triggers werden durch R2 und R3 bestimmt. Durch Ausprobieren am konkreten Einsatzort (die Schaltung kommt hier neben einen schräg montierten BMI, ca. 20cm unter der Decke, der Lüfter ist in ähnlicher Höhe montiert) habe ich die angegebenen Widerstandswerte ermittelt.

Es empfiehlt sich, die Schaltung zuerst auf einem Steckbrett o.ä. aufzubauen, dann kann man leichter mit verschiedenen Widerstandswerten experimentieren.

Schöne Grüße
Niko, der den Selbstbau-LCN-FS wohl in ein TS-Ei stecken wird, passt optisch ideal zum BMI :P

#2 RE: Selbstbau-Feuchteschalter

Verfasst: So 6. Sep 2009, 01:03
von Thomas
Hallo Niko,

ich sage nur : :thumbup: :thumbup: :thumbup:

gruss thomas

#3 RE: Selbstbau-Feuchteschalter

Verfasst: So 6. Sep 2009, 15:53
von DerOerg
Hi Niko,
da fällt mir der Tipp Wäschetrockner von Steiner ein http://www.ip-symcon.de/forum/f19/tipp-waeschetrockner-3179
Sowas würde mit Deiner Schaltung bestimmt auch gehen.

Grüße,
Jörg

#4 RE: Selbstbau-Feuchteschalter

Verfasst: So 6. Sep 2009, 17:46
von Niko
DerOerg hat geschrieben:da fällt mir der Tipp Wäschetrockner von Steiner ein http://www.ip-symcon.de/forum/f19/tipp-waeschetrockner-3179
Sowas würde mit Deiner Schaltung bestimmt auch gehen.

Der Sensor kommt mir doch irgendwie bekannt vor... :w00t:

Der Sensor wirkt in der Schaltung als Spannungsteiler. Diese Spannung kann man sicher auch mit einem AD-Wandler messen, so wie Steiner das anscheinend macht. (Achtung: Sensor mit maximal 0,8V betreiben!) Allerdings traue ich dem Sensor keine allzugroße Genauigkeit zu (habe bisher auch keine Kennlinie gefunden, nur drei Zahlenwerte aus dem Datenblatt), für mehr als Schaltaufgaben würde ich ihn daher nicht nutzen wollen. An dieser Stelle ging es mir darum, den Sensor möglichst einfach und kostengünstig an Standard-LCN-Komponenten anzuschließen, um damit einen Badlüfter zu steuern. Genauso einfach könnte man sicher ein "Wäschetrocker fertig" daraus machen, man muss ggf. nur die Widerstandswerte anpassen.


Schöne Grüße
Niko, bei dem die Schaltung zugegebenermaßen immer noch keinen Tropfen Lötzinn abgekriegt hat

#5 RE: Selbstbau-Feuchteschalter

Verfasst: Mo 7. Sep 2009, 01:32
von Uwe
Der Trick am Wäschetrockner ist nicht nur "fertig" melden, sondern abschalten - und das z.T. 30 Minuten bevor die aufgezogene Uhr das machen würde. Das diese Abschaltung so ganz nebenbei auch noch nach irgendwo gemeldet wird ...

Grüße, Uwe - bei dem die bereits trockene Wäsche im Keller auch öfter unnötig lange in Bewegung gehalten wird (dem die 1wire-Geschichte von Steiner aber immer noch technisch zuviel Aufwand war)

#6 RE: Selbstbau-Feuchteschalter

Verfasst: Mo 7. Sep 2009, 11:35
von MartinH
DerOerg hat geschrieben:da fällt mir der Tipp Wäschetrockner von Steiner ein http://www.ip-symcon.de/forum/f19/tipp-waeschetrockner-3179
Sowas würde mit Deiner Schaltung bestimmt auch gehen.

Daran musste ich auch denken - weil ich so einen Sensor auch noch in den Abluftstrom des Trockners hängen möchte.
Wenn das auch ohne 1-wire direkt am I-Port geht, um so besser.
:thumbup:
[zitat]Die Schaltschwellen des Schmitt-Triggers werden durch R2 und R3 bestimmt. [/zitat]
Könnte es da einstellbare Widerstände geben, die eine Justierung erlauben ?
An 2 Schrauben (R2 + R3) gleichzeitig zu drehen ist immer etwas schwierig. Gibt es da Hinweise wie man so eine Abstimmung an besten macht?

Sieht so aus, dass man auch 2 (oder 3) solche Feuchteschalter an ein IV (B3I) hängen könnte ?
Dann könnte man unterschiedliche Schaltschwellen vorsehen (Hysterese bauen) oder neben Trocknerluftfeuchte noch die Raumfeuchte (Aussenfeuchte) feststellen.

Gruß, Martin - dessen Trockner im Bad (gleich auf der DG-Schlafebene) steht

#7 RE: Selbstbau-Feuchteschalter

Verfasst: Mo 7. Sep 2009, 12:39
von DerOerg
Genau Uwe, abschalten wenn die Wäsche trocken ist, das meinte ich. Ob der Wert nun digital oder analog rein kommt, ist dabei zweitrangig. Es ging mir vielmehr um den Anwendungsfall "Wäschtrockner" für den Feuchteschalter.

Es gibt bestimmt noch mehr solcher Anwendungsfälle :thumbup:

Grüße,
Jörg

#8 RE: Selbstbau-Feuchteschalter

Verfasst: Mo 7. Sep 2009, 16:20
von Niko
MartinH hat geschrieben:Die Schaltschwellen des Schmitt-Triggers werden durch R2 und R3 bestimmt.

Könnte es da einstellbare Widerstände geben, die eine Justierung erlauben ?[/zitat]
Du kannst die Widerstände durchaus durch Trimmer ersetzen (Vorschlag: 1MOhm; zwischen Trimmer-R2 und Plus würde ich vorsorglich noch einen 10k Widerstand schalten, nicht dass der Transistor das Wasser verdampft :D )

Der Einschaltwert (LANG) wird durch R2+R3 bestimmt, der Ausschaltwert (LOS) nur durch R2, d.h. die Hysterese wird durch R3 festgelegt (großer Widerstand ==> große Hysterese).

[zitat]An 2 Schrauben (R2 + R3) gleichzeitig zu drehen ist immer etwas schwierig. Gibt es da Hinweise wie man so eine Abstimmung an besten macht?[/zitat]
Vielleicht als erstes R3 auf 0 Ohm drehen (Hysterese 0) und R2 solange verringern, bis der Binäreingang bei der gewünschten Feuchtigkeit mit LANG einschaltet.

Dann die Feuchtigkeit reduzieren, bis die gewünschte LOS-Position erreicht ist. Um den zugehörigen Wert (also Einschaltwert minus Hysterese) zu erreichen, R3 erhöhen und R2 im Gegenzug um den gleichen Widerstandswert verringern, damit der Einschaltpunkt gleich bleibt.

[zitat]Sieht so aus, dass man auch 2 (oder 3) solche Feuchteschalter an ein IV (B3I) hängen könnte ?[/zitat]
Mehrere solcher Schaltungen zapfen auch mehr Strom am I-Port ab. Da müsste man schon mal nachrechnen, ob das dann noch passt. Grob geschätzt sollte der Stromverbrauch meiner Schaltung unter 0,1mA liegen, das dürfte dann also schon für mehrere Sensoren reichen.

[zitat]Dann könnte man unterschiedliche Schaltschwellen vorsehen (Hysterese bauen) oder neben Trocknerluftfeuchte noch die Raumfeuchte (Aussenfeuchte) feststellen.[/zitat]
Bei mehreren Schaltschwellen (für unterschiedliche Trocknerlaufzeiten) dürfte die Einstellerei recht umständlich sein. Da lohnt sich dann vielleicht doch ein AD1. Oder man packt einen Feuchtesensor an Thomas' Lichtzähler (in dem Thread stand auch mal ein Vorschlag dafür). Vorteil: Nutzung der normalen Modul-Schwellwerte.

Schöne Grüße
Niko, der auch schon mal über einen akustischen Regensensor nachgedacht hat (aufs Dach fallende Regentropfen zählen)