Bus-Profi Forum

Moin,
bei mir ist gerade die neue Hauptverteilung in Arbeit und ich frage mich gerade wie ich die Bereiche Eli-only und für-Eigenleistung-geeignet schneidet.

Ich habe selbst bisher in den Zimmern geschlitzt und Dosen gesetzt und Kabel eingezogen.
Auch testweise mal die eine oder andere Steckdose angeklemmt und einige LCN-Module anschlossen.
Da das ja alles kein Hexenwerk ist würde ich meine Eigenleistung gerne um diesen Teil generell erweitern - also alles was sich in den Zimmern befindet komplett fertig machen (Steckdosen, Schalter, Module anklemmen, Rahmen und Blenden drauf).

Bei allem was sich rund um den Verteilerschrank dreht (also Kabelführung zum Schrank, anklemmen, Module einbauen, Automaten, etc.) würde ich die Finger lassen.

Einmal die Frage - meint Ihr das ist so eine sinnvolle Aufteilung und Bonusfrage: ist das so auch erlaubt? Ich kenne die Vorgehensweise dass man sagt "ich bau da mal selbst was auf und lass am Ende den Eli drüberschauen und seinen Stempel draufsetzen" - da ich aber schrittweise im Haus die Elektrik erneuere und dabei auf LCN umstelle ist ja "am Ende" noch in relativ weiter Ferne....

Wie sind denn da Eure Meinungen?

VG, Hocky

Als erstes erlaubt ist es nicht. Nur durch Elektrofachkräfte.
Diese dürfen auch nur lampen anbauen und anschliessen. In der Praxis sieht das anders aus natürlich und ein Hexenwerk ist das wirklich nicht.

Wenn dein Elektriker alles messen und prüfen tut spricht in meinen Augen nichts dagegen.
Solltest du vorher festhalten das er das auch macht. Geht um deine Sicherheit die sollte dir das wert sein.
Schliesslich soll dein Eli auch mal unterschreiben das alles in Ordnung ist.

Ich meine mal gelesen zu haben das die Montage eine Deckenlampe auch dem "versierten Heimwerker" erlaubt ist, solange er dabei die Vorschriften beachtet. Alles was in einer Dose sitzt ist aber definitv nur für den Eli.

Wenn ich sehe, wie viele Fachkräfte im Baumarkt in der Elektroabteilung einkaufen ....
Als ich vor 30 Jahren gebaut habe, hat mich der Eli zu einem Gespräch eingeladen, und mich etwas "ausgefragt". Er hat alles inklusive der HV und UV verlegt, ab der Hauptsicherung durfte ich dann weitermachen. Zwischendurch hat er mich mehrmals kontrolliert, kleine Tipps gegeben und zum Schluss die Anlage abgenommen.
Meinen jetzigen Eli konnte ich auch überzeugen, beim E-Check hat er nach einer halben Stunde gesagt, ich solle alleine weitermachen und mir die Geräte da gelassen.
Rechtlich ist das bestimmt alles in einer Grauzone.
Gruß
Florian

oliwel hat geschrieben:...solange er dabei die Vorschriften beachtet.

Und da liegt meines Erachtens das Problem - die Vorschriften kennt kein Laie!
Ich komme so oft zu Kunden, um irgendwas zu richten oder instand zu setzen, und sehe dann des öfteren, wo kein Fachmann Hand angelegt hat.
... weggelassene PE-Anschlüsse an Leuchten ... zu kurz oder schlimmer, zu lang abgesetzte Drähte in Steckklemmen ... grüngelbe Adern als Schaltdrähte ... Leuchten/Steckdosen neben oder über der Badewanne ... ...

Gruß Jens

Moin.

[zitat]... weggelassene PE-Anschlüsse an Leuchten ... zu kurz oder schlimmer, zu lang abgesetzte Drähte in Steckklemmen ... grüngelbe Adern als Schaltdrähte ... Leuchten/Steckdosen neben oder über der Badewanne ... ...[/zitat]

Sowas sehe ich leider nicht nur bei Amateuren... :O sondern auch bei Installateuren, die immer mehr unter Druck arbeiten (müssen). Gerade bei Firmen, welche eine komplette EH-Installation für 3000€ anbieten habe ich z.B. immer wieder mit 3x1,5 als Wechselschaltung zu kämpfen...

mfg Carsten, der glaubt, dass ein Hausherr mit entsprechnender Unterstützung das oftmals Geweissenhafter macht.

[zitat]mfg Carsten, der glaubt, dass ein Hausherr mit entsprechnender Unterstützung das oftmals Geweissenhafter macht. [/zitat]

Das hat mich vor Jahren schon "verwundert", auf etwas grösseren Baustellen.
Da war ich noch nicht im LCN unterwegs, aber die Eli's sprachen auch nicht mehr unsere Muttersprache.

gruss thomas- :confused:

LuckyLPA hat geschrieben:..., welche eine komplette EH-Installation für 3000€ anbieten

... es gibt bei uns Firmen, die bieten so was für 1500€ an ... :scared:
mal davon abgesehen, das die Verkabelung auf dem Rohfußboden aussieht wie ein Spinnennetz und sich der Estrichgießer beim Verlegen der Dämmung die Haare ausrauft ...
Aber von Qualität, Komfort und gehobener Ausstattung sind solche Installationen sehr weit entfernt, teilweise wegen schlechter Beratung und Unwissenheit der Bauherren, die mitunter überhaupt keine Vorstellungen haben, was man mit konventioneller Installation alles realisieren kann.

Gruß Jens

Das Zertifikat zum E-Check hätte ich auch - in meiner aktiven Zeit in der Installation habe ich auch mehrfach solche Anlagen geprüft. Überwiegend (95%) ohne Beanstandungen ...
So eine Prüfung (vom deutschen Handwerker) kostet je nach Hausgröße 2-600,-€. Findet (und behebt) man Fehler, wird es teurer.

Ganz wichtig dabei ist, das der eigenleistende Hausherr in jedem Fall fachliche Unterstützung durch einen Fachmann haben sollte.
Auch wenn unser Forum solche Unterstützung zum Teil bieten kann - Strom ist und bleibt gefährlich bis tödlich.

Die Kollegen mit anderer Muttersprache kenne ich auch 'besser' - jede Ausnahme bestätigt (k)eine Regel

Wir (die Bus-Profi GmbH) bieten derzeit übrigens keine E-Checks an. Die Kosten für die dazu notwendige Eintragung bei der HWK und die notwendigen Messgeräte stehen für 'keine Anfragen dazu' einfach nicht im Verhältnis.

Grüße, Uwe - der am liebsten mit örtlichen Elektrikern zusammenarbeitet

Hi,

nachdem mich das in Kürze auch selber betrifft, nutze ich die Chance mal zum Nachfragen...

Bei mir siehts so aus, dass der vom Bauträger bezahlte Eli mir die Leitungen vom Verteiler (auf Reihenklemmen) bis zur Dose verlegt und die Steckdosen verklemmen wird. An den Lichtschaltern enden blanke Kabel da hier UPPs und Taster gemäß LCN Beschaltung angeschlossen werden müssen und er davon keine Ahnung hat. Den Aufbau des Verteilers zwischen den Reihenklemmen und der Zuleitung vom HAK werde ich ebenfalls selber machen (mit Unterstützung eines befreundeten n E-Meister).

Ich hatte an den Reihenklemmen N-Trennschieber vorgesehen - damit sollte man ja dann einen E-Check auch nach Fertigstellung der Anlage noch machen lassen können, oder muss der Eli schon im Rohbau zum Messen?

Oli