Bus-Profi Forum

Hallo Bus Freunde,

ich bräuchte eure Hilfe bezüglich ständigen FI-Diskussion in meiner Installation.

Geplant war bisher: ein FI pro Sicherungskasten plus Koppler. Der Koppler ist schon gekauft und installiert.
Habe aber neulich erfahren, dass es seit 2009 eine Regelung (Bayern?) gibt, dass mindestens zwei FI pro Sicherungskasten installiert sein müssen.
Mein Elektriker hat mir den Vorschlag gemacht, für Feuchträume (Bad) einen mehrpoligen FI einzusetzen und die Datenader durchzuführen.

Frage: funktioniert das so, wie ich es im Bild skizziert habe?

[img]1[/img]

Oder sollte ich dann doch lieber auf den Koppler verzichten und die Lösung aus dem Wiki mit den 3 FIs nehmen? Wollte die bisher vermeiden, um die Anlage nicht so kompliziert zu machen. Wie groß ist die zulässige Länge einer Datenader zwischen zwei Modulen?

Grüße
Florian
Bild sichtbar gemacht Beleuchtfix

Nein, leider nicht, der erste FI würde häufiger auslösen.

Eventuell brauchst du aber gar keinen Koppler, wenn du die Last über die beiden FIs verteilst und jeweils nur 2 Phasen benutzt und über den dritten Kanal die Datenleitung führst.

Viel Erfolg
Florian

Hab ich mir auch schon gedacht. Aber ich brauche die drei Phasen für Drehstrom (Herd)

Werde dann wohl doch die Möglichkeit mit den drei FIs umsetzen.

Hallo FLO,

ich habe es noch nicht probiert, aber ich muss auch noch einige FI's überwinden.
um einen Koppler, komme ich auch nicht rum, brauche Drehstom(Motoren, Herd usw, da kommen Koppler rein)
Im anderen Bereich, Bad usw, brauch ich eigendlich nur eine Phase, da werde ich mir einen 4pol.FI einbauen, und die Datenader mit über den FI führen.

Auch deine Skizze sollte gegen,wenn der untere rote "Draht" der 2 Drahtbus zum nächsten Koppler ist.

gruss thomas

Die rote Linie soll die Datenader, und "hinter" dem Koppler den Zweidrahtbus darstelle .

Beleuchtfix Antwort klingt aber logisch. Wenn ich die Datenader "hinter" dem Bad-FI wieder nach "vorne" in den Koppler führe, wird wohl der FI auslösen.

Flo hat geschrieben:Die rote Linie soll die Datenader, und "hinter" dem Koppler den Zweidrahtbus darstelle .

Beleuchtfix Antwort klingt aber logisch. Wenn ich die Datenader "hinter" dem Bad-FI wieder nach "vorne" in den Koppler führe, wird wohl der FI auslösen.

Stimmt, hab ich übersehen:O
aber wie gesagt, da muss ich mir jetzt langsam auch Gedanken machen, aber im Altbau.

Im Moment, habe ich das Problem "umgangen", alte Module hatten noch ne "getrennte Einspeisung" für die Ausgänge.
Also Modulversorgung vom FI1, Ausgang an FI2, bei gleicher Phasenlage !
(Nicht gut, und konform, aber es geht. Will ich aber auf dauer raus haben.)

Ich könnte mir aber trotzdem nen "Mischbetrieb" vorstellen, Koppler und Datenader über FI. (Kostengrunde)

gruss thomas

Hallo Florian,

Zu Deiner zweiten Frage: Ich habe zwei Installationen mit einzelnen Modulen verbunden über Strecken von mehr 100m, die funktionieren problemlos. Ich arbeite allerdings mit Einzeldrähten, da scheint die Toleranz ein bisschen grösser zu sein.

Gruss,

Ueli

Da muss ich ja auch noch Stellung beziehen

Ueli's Anlage entspricht überhaupt nicht dem was ich in Deutschland über eine gleichmässige Aufteilung bei LCN-Modulen gelernt habe. Jedes der tw. recht weit auseinanderliegenden Häuser ist mit nur 1 Phase eingespeist (weitere Nebengebäude/Anlagenteile ebenso). Jedes Haus hat im "Eingang" einen 4-pol.RCD mit durchgezogener Datenader (also keine IS). Ich durfte ja den "Aufbau" größtenteils mit erleben - auch eine totale 'Schieflast' bei der Inbetriebnahme "Haus für Haus" hat immer perfekt funktioniert. Die Auslastung der Gesamtanlage passt dann wieder hervorragend.
Seine in Rohr eingezogenen Einzeldrähte (auch bei den Zuleitungen) sind für mich ein 'Wunderwerk', das eigentlich nur eines zeigt: ... es geht

Es gab über die Jahre immer mal wieder verschiedene Angaben zu Kabellängen zwischen den Modulen. Auf den gesamten 1000m Datenaderlänge sollten mal alle 20 oder 50m ein Modul sitzen. Aktuell ist mir keine Angabe bekannt, das ist halt sehr von der Installation in der Anlage abhängig.
In Ueli's Rohrdrahtinstallation sitzt das entfernteste Modul über 100m vom nächsten entfernt.

Zur Aufteilung nach 'deutschen Normen': es gibt in allen Häusern Gerätschaften die 3 Phasen benötigen und dann meist nichts mit dem LCN-Bus zu tun haben. Auch in solchen Stromkreisen kann man immer noch (potenzialfreie) Relaisschaltungen einbauen, auch ein Taster oder Binärkontakt aus einem solchen Stromkreis 'ohne Datenader' wird den RCD nicht zum auslösen bringen.
Selbst wenn der 2. RCD nur 2 Phasen auf den LCN/Lichtteil der Anlage bringt, kann ich die Gesamtauslastung der Anlage noch gleichmässig hinbekommen (vom Gleichzeitigkeitsfaktor bei Lichtern im EFH mal ganz abgesehen).
Wenn ich zur Überbrückung von Etagenverteilern etc. ohnehin IS im Einsatz habe, dann macht es eigentlich Sinn auch die(alle) RCD 3-phasig zu benutzen. Ansonsten kann ich die IS meist einsparen und den Platz des IS evtl. besser durch einen weiteren (preiswerterer als ein IS) RCD nutzen.
Nach den aktuellen deutschen Vorschriften (jeder Raum sollte Einspeisungen von mind. 2 LS und 2 RCD haben) - die übrigens nicht nur für Bayern gelten - ist die Umsetzung also ein deutlicher Mehraufwand bei der Installation neuer Anlagen, aber nicht unbedingt in den UV's.
Zur Vervollständigung: alle 'von Laien zugänglichen Steckdosen' müssen bei Neuanlagen über einen FI/RCD geführt werden, Bäder (die übrigens nicht als 'Feuchträume' im Sinne von 'IP54' gelten) und Außenanlagen müssen natürlich nach wie vor einen RCD haben. Für reine Lichtstromkreise (was LCN-Module ja durchaus sein können, solange keine dimmbare Steckdose vorhanden ist) und unzugängliche Gerätesteckdosen (z.B. Kühlschrank) ist kein RCD erforderlich.

@Thomas: für Altanlagen gibt es noch den Begriff des 'Bestandschutz'

Grüße, Uwe - der die Umsetzung von deutschen Normen in der Anlage schon für den Elektriker für kompliziert hält

Uwe, danke für Deine ausführliche Antwort, auch wenn du mich damit etwas erschlagen hast :-)

Also zusammenfassend kann man sagen (korrigiert mich, wenn ich falsch liege): Pro FI/RCD, über den die Datenader gehen soll, brauche ich einen LCN-IS. Es ist nicht möglich, zwei FI/RCD an einen LCN-IS zu hängen.

Werde also meinem Elektriker folgendes vorschlagen:
1. 1 RCD für Drehstrom ohne Datenader, 1 RCD für den Rest mit LCN-IS
2. 3 RCD (Drehstrom, Wohnräume, Bad) mit der Schaltung gemäß Wiki
3. 1 RCD pro Sicherungskasten

Mal sehen, was dabei rum kommt.

Grüße
Florian

Das war mir fast klar, Florian

Ich wiederhole noch mal ... (in Anpassung an die aktuellen Vorschriften)

1. 1 RCD für Drehstrom ohne Datenader, 1 RCD für den Rest mit LCN-IS

Wenn am DS-RCD auch z.B. noch Steckdosen in den Räumen angeschlossen sind, geht das "nach Auslegung" (alle Lichter an einem RCD ...)

2. 3 RCD (Drehstrom, Wohnräume, Bad) mit der Schaltung gemäß Wiki

Die preiswerteste zugelassene Schaltung. Am Bad sollten noch ein paar mehr Räume angeschlossen sein ... (siehe 1.)

3. 1 RCD pro Sicherungskasten

Das ist so für Neuanlagen nicht mehr zulässig.
Das wurde (auch von mir) "jahrelang" so eingebaut. Zahllose Wohnungen haben damit kein wirkliches Problem (und die maximale Sicherheit).

Lösung 4 wären dann 2 DS-RCD und 2 IS mit 'freier' Aufteilung. Die teuerste, aber auch die beste Lösung - die aber auch einen nicht unerheblichen Platzaufwand in der UV benötigt.

Grüße, Uwe - der schon der Meinung ist das man mit LCN die Vorschriften nicht zu 150% erfüllen kann