Bin kein Fachmann, sondern nur ein normaler User
- und zwar ganz neu.
Und .. vielleicht hilft es ein bisschen bei der Entscheidung - Erfahrungsbericht von einem Neuling.
(ich meine nicht die genaue technische Installation / Planung; dass kann nur ein Fachmann entscheiden)
Übersicht:
Habe mir vor ca. 6 Monaten eine Wohnung gekauft, und eine Komplettsanierung durchgeführt / durchführen lassen.. Einschließlich, alles rund um die Elektroinstallation. Die Elektroinstallation / -planung wurde von einer Fachfirma durchgeführt. Ob eine andere Firma eine andere Lösung gewählt hätte weiß ich nicht. Aber, wie in allen Dingen. Viele Wege führen nach Rom.
Die Wohnung besteht aus: Küche, Bad, Flur + 5 Zimmer + 2 Balkone. Alles zusammen ca. 130qm².
Die Wohnung hat jetzt ca. 65 Netzwerkdosen, 130 Steckdosen (davon 9 schaltbar), 9 Rollläden, 9 Heizkörper, 3 Außentüren, 8 Fenster, 2 Balkontüren, 7 Leuchten + 7 schaltbare Leuchten (über Steckdosen) und 4 Deckenspotreihen.
Insgesamt sind in der Wohnung 17 Schaltstellen. An jeder Schaltstelle befindet sich ein UPS Modul.
In jedem Zimmer (inkl. Flur, Bad und Küche) befindet sich ein Bewegungsmelder (GBL) mit eingebautem Feuchtigkeitsmesser (EFS).
In jedem Zimmer (inkl. Bad und Küche/Flur) befindet sich ein Glastaster Typ GT4D (Stichwort Temperaturanzeige). Nur im Wohnzimmer ist ein GT10D + GT12 + GT6 (stammt noch aus dem Schulungskoffer) verbaut.
Als NICHT-LCN Taster wurden Hager 2fach/4fach/6fach Taster eingesetzt (WYT320 / WYT340 / WYT360). Insgesamt 16 Stück.
Geniale Teile wie ich finde. Es gibt auch keinerlei Probleme mit der LED Steuerung.
(bei meinem Freund sieht das anders aus. Der hat Gira Taster. Aber wahrscheinlich von einer alten Serie)
An jedem Heizkörper ist ein Heizkörperstellantrieb (AVN).
An jedem Fenster und an jeder Außentür sind Reedkontakte angebracht.
An vielen Stellen wo zukünftig was sein könnte (Stichwort Wetterstation usw.), wurden Kabel hin verlegt. (NYM / YSTY)
Verkabelung:
Zu jeder Schalterstelle und zu jeder Leuchte verläuft ein 5x1.5mm² Kabel. Jede schaltbare Steckdose bekommt ein eigenes 5x1.5mm² Kabel.
Zu allen nicht (noch nicht) schaltbaren Steckdosen wurden 5x1.5mm² Kabel verlegt. Bei der Verbindung innerhalb der Steckdosenreihen (mehrere Steckdosen nebeneinander), wurden immer alle Kabel durchgeschliffen. (man weiß ja nie)
Alle Kabel laufen zentral in der Verteilung zusammen. Dort befinden sich die Module: SH + HU + R4M2H + R8H + BU4L + BT4H usw..
Nur ... Sensoren wie Bewegungsmelder sind jeweils mit den nächstliegenden UPS Modulen verbunden.
Zu allen Bewegungsmeldern und zu allen Reedkontakten wurde ein 4x2x0,8 Kabel verlegt. Die Reedkontaktkabel laufen in der Verteilung zusammen.
Und .. was eigentlich ungewöhnlich ist, führt bei mir zu jeder Schaltstelle (von der Verteilung aus) ein EIB Kabel (Stichwort KNX -Y-(ST)-Y 2x2x0.8). Man weiß ja nie. Vielleicht will man ja mal etwas tauschen. LCN gegen KNX oder was von Eltako, und im Keller eine Brücke schaffen. Oder Systeme mischen.
So.. Nun zu meinen Erfahrungen mit dem System:
Bei der Inbetriebnahme:
1. wurde festgestellt, dass ein Kabel an einer schaltbaren Steckdose ankommt, aber das Ende davon nicht im Verteilerschrank.
Da aber alle Steckdosen mit 5x1.5mm² bestückt sind, und von Steckdose zu Steckdose alle Kabel durchgeschliffen wurden, war es relativ einfach (für mich), daraus eine schaltbare Steckdose zu machen.
2. Wurde festgestellt, dass beim Verlegen von 4x2x0.8-er Kabel, bei einem Bewegungsmelder, 4 Drähte keinen Durchgang hatten. Aber ... ich hatte ja noch 4 über.
Jetzt nach ca. 3 Monaten Wohnung LIVE erleben, fällt mir nach und nach auf, was ich noch gerne haben, bzw. geändert haben möchte.
Vieles lässt sich über die Software lösen. Und ein Bereich, noch mehr schaltbare Steckdosen, lässt sich mit ein bisschen Verdrahtungsaufwand auch realisieren.
Auf was ich bei meiner Beschreibung hinauswill ist:
Wenn möglich soviel Kabel verlegen wie finanziell / bautechnisch möglich. Wenn die Wände / der Fußboden mal offen sind/ist, nur alles rein damit.
Ob 3x1.5 oder 5x1.5 oder 7x1.5 hängt am Anfang natürlich davon ab, was ich jetzt an Minimum brauche, oder vielleicht später. Auf jeden Fall, egal wohin, ob Steckdose oder Leuchte -> würde ich, Betonung auf ich, immer Minimum 5x1.5 ziehen.
Auch die zusätzlichen ISTY Kabel. Wer weiß was kommt. Die zusätzlichen EIB Kabel …ist wahrscheinlich eine Macke von mir. Trotzdem. Wer weiß. Das Geld für den Umbau ist nur einmal da (bei mir).
Mir hat mein Elektriker dazu geraten soviel wie möglich zu verlegen. Ein Kabel könnte ja bei der Neuinstallation einen Bruch haben.. Oder, man will in Zukunft was anderes realisieren. Die Mehrkosten an Kabel im Verhältnis zu den reinen LCN Hardwarekosten/Programmierkosten sind gering.
Und ob UPP oder UPS + SH -> ist anscheinend (ich bin nicht der LCN Fachmann) eine Glaubensfrage (natürlich auch eine Finanzielle).Da ich früher auch viel im Netzwerkbereich gearbeitet habe, und alles im Stern verlegt wurde, bin ich ein Fan von Zentralismus. Deshalb UPP + SH.
Aber wie bei vielen Dingen, ist es natürlich immer eine finanzielle Frage wie weit ich gehen kann. Abgesehen von der bautechnischen Umsetzung.
Im nachhinein würde ich, wenn ich nochmal anfangen könnte, sogar bei einigen Steckdosen Elektronikunterputzdosen verwenden.
Dann habe ich später die Möglichkeit, UPP/UPS Module mit einzubauen bzw. umzubauen. Aber .. das muss nicht unbedingt sein. Nur bei mir so.
Wie auch immer. Bin ein Fan vom LCN- Bus. Und muss natürlich dazu sagen, dass ich bis jetzt nur den LCN-Bus kennengelernt habe. Was heißt kennengelernt habe. Eigentlich kenne ich ein Teil der Hardwaretheorie, und ein Teil der LCN PRO Software. Und dann noch ein bisschen LinHK.
Wann die Grenzen des Systems kommen kann ich noch nicht sagen. Und ob KNX dann besser gewesen wäre. Wer weiß.
Da die einzige sichtbare Schnittstelle für den User die Software ist, kann ich natürlich auch nichts über die KNX Software aussagen. Genauso wenig, wie teuer mich die Installation mit KNX gekommen wäre.
VG
Stefan